Coaching für Körper, Geist und Seele

Mein Weg zum leichteren Leben

In meinen besten Zeiten wog ich, Elmar Egold, stolze 127 Kilo. Ich fühlte mich alles andere als wohl in meiner Haut und die Miene meines Arztes wurde immer sorgenvoller. Auf die wohlwollenden Ratschläge meiner Frau und der anderen Mitmenschen reagierte ich allergisch und kompensierte meine Hilflosigkeit mit Sprüchen wie „Ein Mann ohne Bauch ist ein Krüppel“, „Lieber einen Bauch vom Essen und Trinken, als einen Buckel vom Arbeiten“, „Sport ist Mord, nur Sprit hält fit“ u.s.w.
Ansonsten war ich nach Außen eine „wichtige und tüchtige Persönlichkeit“, leitete als Geschäftsführer eine Firma, deren Mitinhaber ich war. In meiner Freizeit dirigierte ich ein großes Blasorchester und war Landesvorsitzender der Musiker im Hessischen Turnverband.
Durch meine Zusatzausbildungen im psychologischen und auch im therapeutischen Bereich rückte ich wieder näher an mich selbst heran und wurde auch immer mutiger, hinter meine eigenen Kulissen zu schauen. Dabei wurde mir mehr und mehr bewusst, dass ich in einem unheilvollen Teufelskreis steckte, in einem Hamsterrad, das sich äußerlich in meinem Übergewicht ausdrückte. In dem Maße, in dem ich erkennen konnte, warum bestimmte Verhaltensweisen von mir als notwendig empfunden wurden, war es mir erst möglich, diese Schutz- oder Kompensationshandlungen abzubauen.
Die größte Hilfe war mir dabei die Teilnahme an verschiedenen Selbsterfahrungsgruppen, im Rahmen meiner Ausbildung beim Institut für psychoenergetische Integration, Altenkirchen unter Leitung von Ute Lauterbach.
Ich hatte es mir ganz gut eingerichtet in meinem Dicksein und behauptete sogar, es ginge mir gut. „Solange du noch durch die Tür paßt, mußt du ja auch nichts tun“, sagte Ute einmal provozierend. Das gab mir zu denken. So nach und nach wurde mir klar, dass mein Unterbewußtsein, das kleine Kind in mir, mein großes Gewicht dafür brauchte, um auch nach außen hin zu dokumentieren, welch wichtige Persönlichkeit ich bin. Auch hatte sich offensichtlich im Laufe meiner Biographie ein Muster entwickelt, nach dem ich gerne die Verantwortung für alles Mögliche übernahm und viel zu viel auf meinen Schultern trug, unabhängig davon, ob das notwendig oder erwünscht war. Das kostete Kraft, Stärke, Fülle und ein dickes Fell.
All dies gab mir mein dicker Körper. Auch deckte das übermäßige Essen andere Bedürfnisse ab, die ich mir auf Grund meiner Körperfülle nicht auf realem Wege befriedigen konnte und es mich auch nicht traute.

 

Meine Umprogrammierung

Bei einem Ausbildungswochenende in Altenkirchen im Februar 1996 erfuhr ich, wie „innere Glaubenssätze“ tief aus dem Unterbewußtsein unsere Verhaltensweisen steuern und sich dem Einfluß unseres Verstandes weitestgehend entziehen. Ich erkannte eine weitere, ganz tief sitzende Programmierung, nämlich, dass ich mich für völlig unsportlich hielt, mein Aussehen nicht gerade attraktiv fand und dass ich meinen Körper nicht mochte. Mit Utes Hilfe entstand ein neuer Programmsatz als „Gegenzauber“, der geradezu verwegen klang: „Ich, Elmar, bin ein sportlicher Typ, habe eine wundervolle erotische Ausstrahlung und genieße meinen schönen Körper über alles!“ Mein Verstand rebellierte und behauptete, das wäre glatter Unsinn. Gleichzeitig spürte ich aber auch ein inneres Gefühl, das vor Erwartungsfreude jubelte. Um mein Bewußtsein auf diesen neuen Leitsatz zu programmieren klinkte ich mich am 22.2.1996 einen ganzen Tag völlig aus, schottete mich ab, dachte nach und schrieb 8 Stunden lang diesen neuen Programmsatz. Auch alle Einwände, die mir mein Verstand schickte, notierte ich, um sie zu belächeln und als Machwerk meines bisherigen, alten Lebensprogramms zu entlarven.
Nach dieser Radikalkur, dieser eigenen „Gehirnwäsche“ fühlte ich mich leicht und spürte eine unbändige Lebenslust. Ich war neu geboren. Zu Hause angekommen, sagte ich meiner Frau, dass ich jetzt für immer abnehmen werde, weil ich es nun für mich völlig klar habe. Obwohl sie es mir von Herzen gönnte, konnte sie es natürlich nicht glauben. Heute weiß ich, dass dieser Samstag im Februar 96 einer der wichtigsten Tage in meinem Leben war.
Mit meinem neuen Bewußtsein ging vieles so leicht, dass es mir oft richtig unwirklich vorkam. Immer mehr erkannte ich auch, was von meinen Gewohnheiten und Verhaltensweisen einfach nicht mehr mit meinem neuen Bewußtsein übereinstimmte. Es kostete mich oft viel Mut notwendige Veränderungen vorzunehmen, die sich auf alle Bereiche erstreckten und auch mein Umfeld berührten. Meine Frau unterstützte mich dabei in großartiger Weise und akzeptierte auch Dinge, die sie aus ihrer Sicht nicht richtig einordnen konnte.
Ich wurde immer mutiger und traute mich nun auch Dinge zu tun, die ich früher nie gewagt hätte. Immer mehr entfernte ich mich von meinen selbstgeschaffenen einengenden Idealvorstellungen wie „man“ zu sein habe und insbesondere wie ich mich früher sehen wollte. Ja, ich gab mir selbst die Erlaubnis, auch anders als bisher sein zu dürfen und ein reichhaltigeres, leichteres Leben zu führen. Manche Dinge, in denen ich ungeübt war und die ich mich nicht so recht traute, kamen mir vor wie eine unüberwindbare Mauer, die sich, als ich durch sie hindurchgegangen war, im nachhinein als Pappmaschee entpuppte, wie es einmal Ute in einem Seminar so vortrefflich beschrieb. Ich wurde immer körperbewußter: Es war mir auch plötzlich nicht mehr egal, welche Kleider ich trug und ich wurde eitel. Bald entdeckte ich, dass ich tatsächlich eine erotische Ausstrahlung habe und begann meinen schönen Körper zu genießen.

 

Ich beweg mich gern und viel . . .

Eine neue Verhaltensweise, die ich zu diesem Zeitpunkt aufnahm und deren große Bedeutung ich damals bei weitem nicht abschätzen konnte, erwies sich später als wahrer Juwel und Eckpfeiler meines Gewichtsverlustes: Ich begann zu laufen! Nicht Joggen, das konnte ich damals noch nicht, sondern ich ging mit strammen Schritt spazieren.
Täglich, ohne Ausnahme, mindestens eine halbe Stunde in der Mittagspause und meist abends noch einmal. Nicht etwa um Sport zu treiben, sondern um in dem Alltagstrubel zur Ruhe und Selbstbesinnung zu kommen. Der biologische Effekt dabei, den ich damals noch nicht wußte, war, dass sich durch das kontinuierliche Bewegen ohne Anstrengung im aeroben (sauerstoffreichen) Bereich mein Fettstoffwechsel regenerierte.
Ich spürte, wie ich immer beweglicher wurde und die Strecke, die ich täglich in der Mittagspause zurücklegen konnte, wuchs von Tag zu Tag. Es gelang mir immer besser, beim Laufen meinen Bauch einzuziehen und ich fühlte mich großartig. Ein kleiner Reim, den ich mir bei einer Weiterbildung über Psycho-Hygiene bei Hannes Lindemann textete, begleitete und beflügelte mich: „Ich beweg‘ mich gern und viel, denn das ist mein sportlicher Stil!“ Tatsächlich, welch sportlicher Typ war ich inzwischen geworden.
Überhaupt war die Begegnung mit Hannes, der vor einem halben Jahrhundert den Atlantik mit einem Einbaum überquerte und mit 74 Jahren noch Seminare gab, eine große Erfahrung für mich. Ich erfuhr viel darüber, welche Kraft unsere Vorstellungskraft hat und wie hochwirksam das „Mentale Training“ wirkt. Nun beobachtete ich besser meine Gedanken und machte mir bewußt, was ich mit ihnen „programmierte“. Beflügelt von meinem neuen Lebensgefühl ließ ich nur noch von mir gewünschte, mir förderliche Gedanken zu.
Das Laufen hatte zwischenzeitlich eine solch große Bedeutung bekommen, dass ich danach regelrecht süchtig wurde und es keinen einzigen Tag mehr missen mochte.
Etwa zur gleichen Zeit, in der ich abnahm, konnte man ebenfalls bei dem Politiker Joschka Fischer eine Verwandlung mit verfolgen. Auch ich versuchte mich immer mehr im Joggen. Zuerst nur ein paar Meter, mehr war nicht drin. Von Tag zu Tag wurden aber die Joggingabschnitte, die ich beim Walken einlegte, größer und ich war mächtig stolz.
Langes Sitzen ohne Bewegung empfand ich als immer unangenehmer. Ein viertägiges Seminar mit Prof. Friedemann Schulz von Thun bei meiner Kommunikationsausbildung erlebte ich trotz der hochinteressanten Thematik als die wahre biologische Hölle. Nur sitzen, auch abends nach dem Unterricht, das schwere Hotelessen, die Verdauung stockte; ich war nahe daran abzureisen. Zum Glück hatte ich meine Sportausrüstung mit und so ging ich endlich am dritten Abend statt Abendessen laufen.
Ein Schild vor dem Hotel am Vogelspark zeigte 5 km bis nach Walsrode. Ich lief und lief; noch niemals vorher war ich so lange gejoggt. Als ich wie in Trance das Ortsschild erreichte, stieß ich einen langen Jubelschrei aus und kam mir vor, als hätte ich einen Olympiasieg im Marathonlaufen errungen.

 

Mein Essen wurde viel abwechslungsreicher

Das Essen, insbesondere das übermäßige, verlor immer mehr an Bedeutung und es fiel mir leicht, mich vernünftig zu ernähren. Ja, es machte mir sogar Spaß, leichten Hunger zu spüren und weniger zu essen. Auch nach den Mahlzeiten sich leicht und beweglich zu fühlen war eine ganz neue Erfahrung für mich. Früher verliefen oft die Sonntagnachmittage so, dass ich nach einem üppigen Mittagessen in ein mehrstündiges Koma fiel, aus dem ich durch die Vorwürfe meiner Frau gegen Abend rechtzeitig zum Abendessen wieder herausgerissen wurde. Nun war ich viel aktiver, wir gingen sonntags spazieren, machten Fahrradtouren, unternahmen was und waren immer irgendwie in Bewegung. Meine Frau freute sich.
Mit der Zeit beschäftigte ich mich mit vollwertiger Ernährung und erfuhr, wie Zucker und Weißmehlprodukte den Fettstoffwechsel verhindern. Süßigkeiten, auf die ich früher nicht verzichten konnte, waren nun kein Thema mehr. Ab und zu ein paar Kekse mit Maß und Ziel genügten.
Wurst, insbesondere die fette Hausmacher, die ich früher in immensen Mengen vertilgte, strich ich genauso wie Schweine- und Rindfleisch komplett aus meinem Repertoir. Gelegentlich aß ich Geflügelfleisch und oft Fisch in allen Variationen. Mein Speiseplan wurde viel abwechslungsreicher und ich entdeckte tolle vollwertige Lebensmittel, von deren Existenz ich früher nichts ahnte.
Ganz wichtig war, dass ich mir niemals etwas verbot. Nein, ich wollte mich einfach nicht mehr anders ernähren. Obwohl dies mein fester Wille war, ging es allerdings nicht ganz von selbst. Die alten Gewohnheiten saßen sehr fest und waren wie tiefe Rillen in der Schallplatte meines Lebens eingebrannt. So mußte ich doch oft ein gewisses Mass an Energie aufbringen um nicht immer wieder in die alten Rillen abzurutschen.
Dabei lernte ich sehr viel über den guten Umgang mit sich selbst und was es bedeutet, gut zu sich selbst zu sein. Ich ließ es mir gut gehen, damit ich vorhandene Defizite nicht über unnötiges Essen ausgleichen mußte.Wenn es mir passierte und ich in eine alte Rille gerutscht war, vermied ich sorgfältig, mich selbst zu beschimpfen. Vielmehr ermunterte ich mich und lobte mich dafür, was ich alles schon geschafft hatte. Behutsam, aber bestimmt, setzte ich wieder den Arm meines Plattenspielers in die neue Rille und freute mich über die schöne Melodie meines neuen Lebens. Früher war Alkohol, insbesondere Bier, für mich unverzichtbar. Auch dieses Verlangen war wie weggeblasen. Vielmehr noch, ich wollte auch keinen Alkohol mehr! Jeder Schluck erschien mir wie ein Verrat an meinem neuen Leben.
Mein bevorzugtes Getränk war und ist heute noch Wasser. Aus einem hochinteressanten Buch des iranischen Arztes Batmanghelidj lernte ich, welche wichtige Funktion Wasser für unseren Körper hat und seit diesem Tage trinke ich ausnahmslos täglich 2-3 Liter Wasser.
Ich erfuhr von der Bedeutung der Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente und erkannte die Notwendigkeit diese neben der normalen Nahrung in meinem Körper zu ergänzen. Ohne mich anzustrengen und ohne das Gefühl von Entbehrung verlor ich Pfund um Pfund. Bei jeder Kleidergröße, die ich weniger brauchte, festigte sich die Gewissheit: Der Knoten ist geplatzt – Ich habe den Schlüssel für ein neues, leichteres Leben gefunden.

 

Ein Traum wird Wirklichkeit

Ich wurde immer mutiger und traute mich nun auch das zu leben, was früher für mich nicht in Frage gekommen wäre. Insbesondere ein Vorhaben faszinierte mich: Seit meiner Kindheit träumte ich davon, einmal Fallschirm zu springen.
Also ließ ich mir Unterlagen darüber schicken und erlebte einen kleinen Schock: Maximalgewicht 85 kg stand da zu lesen und ich befand mich noch im satten dreistelligen Bereich. Jetzt wollte ich es erst recht und hatte nicht den geringsten Zweifel daran, dass ich mir bald diesen Traum erfüllen würde.
Ich erinnerte mich an Hannes und die Wirksamkeit von Affirmationen. Weil mein Reim beim Laufen mir so gute Dienste erwies, dichtete ich mir mein Wunschgewicht, das ich zum Fallschirmspringen benötigte: „Ich esse knapp und gesund und wieg‘ nur 170 Pfund!“
Mir kam es vor, als ginge alles wie von selbst. Dieses innere Ziel, dieser Fallschirmsprung, den ich mir tausende Male in allen Einzelheiten vorstellte und meine neuen Leitsätze, die ich mir beim Laufen pausenlos aufsagte, schienen wahre Wunder zu wirken. Pfund für Pfund verschwand, so dass meine Garderobe fast monatlich neu angepaßt werden mußte.
An einem Sommertag 1997 war es dann auch soweit und meine Badezimmerwaage dokumentierte mein Traumgewicht von 85 Kilo. In etwas mehr als einem Jahr hatte ich 42 Kilo Gewicht abgeworfen. Ich bekam von der Fallschirmschule einen Termin gleich am nächsten Tag, bei herrlichem Sonnenschein. Wie sich später herausstellte, war dies der letzte Tag in diesem Jahr, der es von der Witterung ermöglichte, mit Gästen Fallschirm zu springen.
Alleine, so wie ich am 22.2. des vorangegangenen Jahres mein neues Leben begonnen hatte, fuhr ich zu dem kleinen Flugplatz, um mit diesem Sprung mein neues Leben zu besiegeln. Verantwortungsbewußt wies ich den Sprunglehrer auf mein Gewicht hin, das sich an der Obergrenze befand. „Wo haben Sie denn 85 Kilo ?“ fragte er verwundert. Ich hätte ihn küssen können.
Aus 2200 m Höhe schaute ich ganz ruhig und ohne einen Funken Angst auf die wunderbare Welt hinunter, an deren Leben ich nun mit meinem neuen, leichten Lebensgefühl teilhaben durfte. Den Absprung erlebte ich als ein überwältigendes Glücksgefühl, das sich unauslöschlich in meine Seele einbrannte.
In den darauffolgenden Wochen reduzierte ich mühelos mein Gewicht auf 80 Kilo, weil ich das gerne so wollte.

 

Zur Silberhochzeit einen ganz neuen Mann

In der Zwischenzeit erntete ich viel Bewunderung für meine eindrucksvolle Gewichtsabnahme und gleichzeitig auch Neid, offene und versteckte Ablehnung oder auch Vorwürfe, dass ich nun nicht mehr „der Alte“ sei. Ich bekam „wohlgemeinte“ Ratschläge wie „Nun musst du aber aufhören, das ist jetzt nicht mehr schön!“ oder „Pass auf, dass du nicht magersüchtig wirst!“. Hinter vorgehaltener Hand wurde gemutmaßt, ich hätte eine unheilbare Krankheit, großen Kummer, eine oder mehrere Freundinnen oder gar noch Schlimmeres . . .
All dies konnte ich gut hinnehmen, ohne dass es mich innerlich berührte. Wie gut, dass es mir nicht mehr so bedeutsam wie früher war, was die Leute über mich sagten oder dachten. Der Kontakt zu meinen wirklich guten Freunden ist eher noch besser und mein Bekanntenkreis noch reicher geworden.
Überhaupt mußte ich mich selbst nicht mehr so fürchterlich ernst nehmen. Dinge, die mich früher aufgeregt oder belastet hätten, konnte ich nun viel leichter und gelassener nehmen. Vieles, was für mich früher von (zu) großer Bedeutung war, konnte ich jetzt realistischer einschätzen. Sicherlich hat meine Kommunikationsausbildung bei Prof. Friedemann Schulz von Thun viel dazu beigetragen. Auch die zehn Tage „Urschreitherapie“ nach Arthur Janov bei Henning von der Osten im Therapiezentrum ZIST halfen mir sehr, mich von meinem „inneren Müll“ zu befreien.
Ich war nicht nur äußerlich , sondern vor allem auch innerlich viel leichter geworden.
Als wir unsere Silberhochzeit feierten erklärte meine Frau unseren Freunden und Verwandten, dass sie nun nach 25 Jahren noch einmal einen ganz neuen Mann bekommen habe.
Unsere Silberflitterwochen verbrachten wir auf dem Clubschiff AIDA mit drei Restaurants und einem Traumbuffet, das rund um die Uhr geöffnet war. Ohne auch nur ein Gramm zugenommen zu haben kamen meine Frau und ich wieder nach Hause, obwohl wir den Urlaub genossen hatten und es uns gut schmecken ließen. Grund dafür war wohl, dass sich meine neuen Essgewohnheiten und Vorlieben inzwischen so verfestigt hatten, dass ich so aß, wie sich natürlich Schlanke meist auch ernähren. Ich suchte mir am Buffet mit Vorliebe frische Salate, saftiges Obst und Fisch aus. Fettes Essen und Süßigkeiten lockten mich nicht mehr.
Weitere Gründe waren zweifellos die Fitnessgeräte an Bord und die Möglichkeit, an Deck 6 zu Joggen. Auch war inzwischen mein Fettstoffwechsel durch das regelmäßige Laufen, das ich nach wie vor tagtäglich voller Begeisterung zelebrierte, so intensiv in Schwung, dass er ein paar „gute Tage“ problemlos bewältigen konnte.
Wieder zu Hause angekommen, ermunterte mich meine Frau das Fitnessund Gesundheitsstudio AktiVita in Bad Orb zu besuchen, das ich bisher nur dem Namen nach kannte. Hatten wir auf der AIDA bereits viel Spaß mit den dort vorhandenen Fitnessgeräten gehabt, waren wir nun begeistert von der guten Ausstattung und den idealen Trainingsmöglichkeiten, die uns AktiVita zu bieten hatte. Noch am selben Abend unterschrieben wir einen Mitgliedsvertrag.

 

Der endgültige Schritt ins neue Leben

In den darauffolgenden Wochen entstand mit dem Inhaber des Studios, Stefan Cryns, ein sehr angenehmer Kontakt. So erfuhr ich, dass im Obergeschoss des Gebäudes Räume im Rohzustand vorhanden waren, die genau auf meine Belange zugeschnitten waren, meinem Institut für humanistische Persönlichkeitsentwicklung, das ich ein Jahr zuvor neben meiner bisherigen Tätigkeit gegründet hatte, nun auch die erforderlichen Räumlichkeiten zu geben.
Das letzte Mosaiksteinchen für meine neue berufliche Orientierung war gefunden. Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen, um die längst überfällige Entscheidung zu treffen, mich von meiner Firma, die ich 12 Jahre zuvor mit drei weiteren Partnern gegründet hatte, und von meinem sicheren Geschäftsführergehalt zu trennen. Ich folgte meiner persönlichen Vision, das zu verwirklichen, was meiner Berufung entsprach: als Verhaltenstrainer andere Menschen an meinen Erkenntnissen und Erfahrungen teilhaben zu lassen und sie ein Stück auf ihrem Weg zu begleiten. Ein neuer Lebensabschnitt hatte für mich begonnen.
Außer den verschiedenen persönlichkeitsbildenden Seminaren und Beratungen schrieb ich auch im Januar 1999 zum ersten Mal einen Kurs zur ganzheitlichen Gewichtsreduktion aus, der sofort großen Zuspruch fand. Zwischenzeitlich hatte ich meine eigenen Erfahrungen mit viel Fachwissen, das ich mir durch Zusatzausbildungen aneignete, ergänzt und ein Konzept zum wirkungsvollen Abnehmen entwickelt. Dieses beinhaltet sowohl eine vernünftige Ernährung, als auch eine anstrengungsfreie, regelmäßige Bewegung um den Fettstoffwechsel aufzubauen, sowie ein leichteres Bewußtsein, das von dickmachenden Gedanken und Gewohnheiten befreit.
Heute bin ich mir ganz sicher, dass dies die einzige Möglichkeit ist, gesund und dauerhaft abzunehmen. Ja, mehr noch, sich auf den Weg zu einem neuen, leichteren Leben zu begeben.
Als ich diesen Text schrieb waren inzwischen dreieinhalb Jahre vergangen, seit dem ich insgesamt 47 Kilo abspeckte und mein Wunschgewicht erreichte. Bedingt durch das regelmäßige Training im AktiVita hatte sich meine Muskulatur aufgebaut und mein Gewicht auf 85 Kilo eingependelt. Ich ließ einen ausführlichen Gesundheits-Check durchführen, der mir in allen Bereichen Traumwerte attestierte und mir bestätigte, dass die Natur mir meine jahrzehntelange ungesunde Lebensweise gnädig verziehen hat. In meiner Glanzzeit hatte ich noch einen Blutdruck von 180/100, jetzt wurden 120/80 gemessen. Auch mein Hormonhaushalt ist überdurchschnittlich gut in Schuß und mein biologisches Lebensalter liegt deutlich unter meinem chronologischen Alter.
Es wäre falsch zu behaupten, dass es ganz wie von selbst ginge, mein Gewicht und meine Gesundheit im Alltag zu erhalten. Es fällt mir jedoch recht leicht, die notwendige geringe Energie aufzubringen, mich von Tag zu Tag für eine gesunde Lebensweise zu entscheiden, regelmäßig Sport zu treiben und mich vernünftig zu ernähren.
Trotzdem gönne ich mir alles, was ich gerne möchte, sogar ohne schlechtes Gewissen.

 

Ich geniesse es in jeder Beziehung, mein neues, leichteres Leben!

Seit ich diesen Text schrieb sind inzwischen viele Jahre ins Land gegangen. Wir schreiben das Jahr 2016. Mir persönlich geht es nach wie vor gut, bewahre mir meinen gesunden Körper und ich mache mir täglich bewusst, dass ich dafür selbst verantwortlich bin.
Seit 1999 gebe ich Kurse für gesundes und intelligentes Abnehmen nach meinem Konzept, das ganz wesentlich auf meinen eigenen Erfahrungen beruht.
Ganz wertvoll wurde meine Arbeit noch einmal bereichert durch eine gründliche und fundierte Ausbildung in klinischer Hypnose, die ich bei Dr. Köhne, Chefarzt der Hypnoseklinik in Dahn bei Pirmasens absolvierte.Mentale Techniken und Hypnose helfen in der Gruppe sehr, schlechten Gewohnheiten umzuprogrammieren.
Dies kommt jedoch dann an seine Grenzen, wenn seelische Belastungen ein kompensatorisches Essen oder einen dicken Körper als Schutz erfordern. Hierfür haben sich Einzelhypnosesitzungen und Familienaufstellungen sehr bewährt. Vor einigen Jahren habe ich mit der Klopftechnik PEP ein zusätzliches Handwerkszeug erlernt, dass noch einmal die Qualität meines Coachings deutlich verbessert hat. Auch wenn die Klopftechnik zunächst etwas seltsam anmutet, ist sie erstaunlich wirkungsvoll. Sie hilft Stress und Belastungen schnell zu reduzieren, Heißhungerattacken sowie die Sucht nach Süssigkeiten erfolgreich zu bewältigen. 2014 kam noch das wingwave-Erfolgscoaching hinzu, das noch einmal eine enorme Bereicherung meines Coachinghandwerkszeugs gebracht hat.
Meine Arbeit orientiert sich nicht an dem schnellen Erfolg, der dann nur ein Strohfeuer sein kann, sondern ganzheitlich an einer gründlichen und dauerhaften Erleichterung von Körper, Geist und Seele.
So habe ich es selbst erlebt und so sehe ich es als meine Berufung, andere Menschen daran teilhaben lassen und sie ein Stück auf ihrem Weg in ein neues, leichteres Leben zu begleiten.

 

Elmar Egold
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