Voller Einsatz wird am besten belohnt
Die Waage im Bad sagte mir unmissverständlich, dass es zuviel des Guten ist. Einhundertfünfzig Kilo, das ist ein echt schweres Problem. Von der Arbeit nach Hause, Abendessen, ein Blick in die Zeitung, Zeit zum Schlafen. Am Wochenende ausschlafen und ausruhen. Und die Wohlstandsfalle hat wieder einmal erfolgreich zugeschnappt.
Natürlich habe ich schon einige Diäten ausprobiert, auch mit Erfolg, aber mit Leiden und leider auch nur von kurzer Dauer. Und immerzu Kalorien zählen und hungern, das habe ich mir geschworen, wollte ich nicht mehr.
Die Anzeige vom Egold–Institut in unserem „Käse-Blättchen“ im Januar 2005 hörte sich interessant an: gesunde, intelligente Gewichtsreduktion mit mentalem Training. Wohw!!! – Damit konnte ich nun überhaupt nichts anfangen.
Getreu dem Motto „Was ich nicht weiß – macht mich heiß“, nahm ich die Einladung an.
Überrascht war ich von Elmar, was er erzählte. Es klang so, als ob er aus meinem Leben redete. Das überzeugte mich und ich meldete mich an. Weil die Januarkurse schon ausgebucht waren, mußte ich bis Juni warten. Die Wochen bis dahin vergingen viel zu langsam und ich konnte es nicht erwarten bis der Tag X endlich auf dem Kalender erschien.
Am 04.06.05 sollte sich also mein Leben schlagartig ins Positive ändern? Sollte mein Rad neu erfunden werden? Neugierig trat ich ein. Bei der Hypnose sah ich eine mit Warnlichtern blinkende, rot-weiße Schranke auf meinem bisherigen falschen Weg. Da wußte ich, alles wird gut.
Das Verlangen nach Süßem war wie weg. Plötzlich schmeckte mir stilles Wasser und Weißmehlbrötchen ließ ich einfach liegen. Beim Einkaufen wählte ich meine Artikel mit Bedacht aus und achtete mehr auf frische Ware.
An meinem ersten Tag im Fitness-Studio sah ich überall Geräte die für mich gänzlich neu waren. Ich wußte erst nicht recht ob ich da überhaupt richtig war! Doch am Abend meines ersten Fitnesstages prickelte mein ganzer Körber als ob Sekt in meinen Adern fließen würde. Ein echt gutes Gefühl, fast so gut wie Sex!
Fünf Kilo Gewichtsabnahme in der ersten Woche und ich habe eigentlich nichts Großes dafür getan. Das gefiel mir sehr gut.
Ich timte meinen Tag neu und nahm mir meine Zeit. Zeit nur für mich! Natürlich hatte ich auch Durchhänger und es fiel mir dann schwer mich sportlich zu betätigen. Ich zweifelte aber nie an mir, sondern machte mir Mut. Ich gab mir immer wieder selbst eine Chance. Packe ich nur zehn Minuten, geh’n auch zwanzig – packe ich die, dann fehlen nur noch zehn zur halben Stunde.
Esse ich etwas Besonderes, dann genieße ich es richtig, weil es eine Ausnahme sein wird. Das Fitnessstudio macht mir soviel Spaß, dass ich fünfmal in der Woche hingehe und es mir gut gehen lasse. Das hätte ich im Januar niemals für möglich gehalten.
Bis Ende August hatte ich bereits über zwanzig Kilo abgenommen – ohne Diät! OK. – ich bin zwar immer noch übergewichtig, aber auf dem richtigen Weg – auf dem des neuen Dieters.
Mein neues Leben macht mir Spaß und es ist schön, wenn ich wieder einmal ein Loch in meinen Hosengürtel machen muß. Ein gutes Gefühl wenn man so den Gürtel enger schnallen kann.
Dieter Wiluda
36381 Schlüchtern
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