Das Beste zum Schluss

Hast du schon deine Löffelliste erstellt?

Was eine Löffelliste ist? Darauf steht alles, beste_schlusswas du noch erleben möchtest, bevor du „den Löffel abgibst“. Eine respektlose Formulierung, meinst du? Zugegeben: Ja! Aber ich habe sie nicht zu verantworten. Der Begriff stammt aus dem Film „Das Beste kommt zum Schluss“ (amerikanischer Originaltitel „The Bucket List“). In den Hauptrollen spielen Morgan Freeman und Jack Nicholson zwei unheilbar an Krebs erkrankte Männer, die nur noch ein halbes Jahr zu leben haben. Gemeinsam erstellen sie eine Liste der Dinge, die sie in der verbleibenden Lebenszeit unbedingt noch tun wollen, ihre „Löffelliste“.

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Fünf Dinge, die Sterbende am meisten bereuen

„Auf unserem Sterbebett werden wir nicht die Dinge bereuen, die wir getan haben – sondern die Dinge, die wir nicht getan haben.“ Dieser Ausspruch stammt von Randy Pausch, der mit 48 Jahren an Bauchspeichelkrebs verstorbene Miterfinder von „Google“ in seiner legendären letzten Vorlesung. Wie recht er damit hat, kann man in dem Buch der australischen Kranken-schwester Bronnie Ware nachlesen, die viele Menschen am Sterbebett bis zum Tod begleitete. In den Gesprächen mit den Sterbenden hört sie stets dasselbe Bedauern und dieselben Vorwürfe: das Bedauern darüber, nicht das Leben gelebt zu haben, das sie sich gewünscht hatten. Ganz oben an Nummer eins steht deshalb auch:

1. Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mein eigenes Leben zu leben.

Als Beispiel beschreibt sie eine Frau, die jahrzehntelang das tat, was von ihr erwartet wird: Sie heiratet, kriegt Kinder, opfert sich für ihren Mann und den Haushalt auf. Sie arrangiert sich mit ihrer Ehe und begehrt nicht auf, als ihr Ehemann sie tyrannisiert. Sie atmet auf, als ihr Mann in ein Pflegeheim eingewiesen wird: Doch innerhalb weniger Monate wird sie selbst todkrank. Es gibt so viele Menschen, die durchs Leben gehen und die meiste Zeit Dinge tun, von denen sie glauben, dass andere sie von ihnen erwarten,“ schreibt Ware.

2. Ich wünschte, ich hätte nicht so viel gearbeitet

Ein Mann bereut, dass er zu viel darauf gab, was sein Umfeld von ihm dachte, dass er zu viel auf seine Karriere gab. „Alle Männer, die ich gepflegt habe, haben das gesagt“, sagt Bronnie Ware. „Fast alle haben zu viel gearbeitet und zu wenig gelebt – weil sie Angst hatten, nicht genug Geld zu verdienen, oder ihrer Karriere wegen.“ Würden wir jedoch unseren Lebensstil vereinfachen und bewusste Entscheidungen treffen, brauchen wir nicht das Geld, von dem wir glauben es zu brauchen.

3. Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, meine Gefühle auszudrücken

Nicht nur für die Mitmenschen, auch für den Menschen selbst erleichtert es das Leben sehr, wenn er zu seinen Gefühlen steht und darüber redet. Viele unterdrücken ihre Gefühle in dem Glauben, sie könnten dann besser in Frieden leben. Unterdrückte Gefühle hemmen nicht nur die Entwicklung, sie können auch krank machen. Darüber reden fällt nicht jedem leicht, aber man kann es lernen.

4. Ich wünschte, ich hätte den Kontakt zu Freunden behalten

„Jeder vermisst seine Freunde, wenn er stirbt,“ erklärt Ware. Eine Frau erzählte ihr: „Ich dachte, die Nähe zu meiner Freundin würde immer bleiben, aber das Leben und die Geschäftigkeit kamen dazwischen.“ Oft hätten Sterbende erst am Ende gemerkt, wie viel ihnen die Freunde bedeuteten. Weder Geld noch Ruhm und Ehre seien am Ende wichtig, am Schluss zähle nur noch die Menschlichkeit.

5. Ich wünschte, ich hätte mir mehr Freude erlaubt

Das Leben genießen, herzhaft lachen, auch mal die Arbeit sein lassen und den schönen Tag genießen – viele hätten bis zum Schluss nicht gemerkt, dass sie selbst die Wahl gehabt hätten. Sie steckten in Mustern und dem Komfort von Gewohnheiten fest.

Auch Bronnie Ware ändert ihr Leben, als sie erkennt, dass es vor allem die späte Erkenntnis ist, die ihre Patienten unglücklich macht. „Rückblickend kann ich sagen, dass auch ich mich zu lange so verhalten habe, wie es von mir erwartet wurde“, sagt sie und meint damit ihre frustrierenden Jahre in der Bank. Die Australierin arbeitet heute wieder als Sängerin und Songschreiberin, sie gibt im Internet Kurse für Persönlichkeitstraining.