Bitte nicht helfen (Teil 2)

Teil 2: Gute Hilfe – schlechte Hilfe

Moralapostel beklagen oft soziale Kälte, die sich in der heutigen Zeitno_help vermehrt ausbreiten würde. Dabei gibt es hinreichend Beispiele dafür, dass die meisten Menschen bereit sind, anderen zu helfen. Wenn wir sehen, wie eine andere Person Not leidet oder sich mit ihrem Verhalten offensichtlich selbst schadet, fühlen wir uns schnell berufen, wohlmeinend einzugreifen. Gerne sind wir dann mit Tipps und guten Ratschlägen zur Stelle. Stehen wir der Person nahe, helfen wir vielleicht sogar sofort. Doch statt Dankbarkeit für unsere Hilfe ernten wir oft Ablehnung und Widerstand. Bevor du dich über die Undankbarkeit und die Uneinsichtigkeit deines Gegen­übers beklagst, überlege einmal, wie du solches Eingreifen empfinden würdest, wärst du selbst in einer schwierigen Lage.

Das Sprichwort „Ratschläge sind auch Schläge“ bringt das Problem auf den Punkt. Wenn du dem Hilfsbedürftigen eine Information gibst, über die er bisher nicht verfügte, dann kann der Tipp

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Bitte nicht helfen (Teil 1)

Teil 1: Helfersyndrom – wenn Helfen zur Sucht wird

Hilfst du gerne? Dann befindest du dich in guter Gesellschaft mit denhelp meisten Menschen. Schon Voltaire mahnte: „Human ist der Mensch, für den der Anblick fremden Unglücks unerträglich ist und der sich sozusagen gezwungen sieht, dem Unglücklichen zu helfen.“ Wissenschaftliche Untersuchungen ergeben, dass Hilfsbereitschaft a ngeboren ist. Schon kleine Kinder und sogar Schimpansen haben einen natürlichen Impuls zum Helfen. Wenn wir Gutes tun oder anderen Menschen helfen, wirkt sich dies positiv auf unser emotionales und körperliches Wohlbefinden aus: Wir fühlen uns ruhiger, ausgeglichener, verspüren eine tiefe innere Befriedigung oder sogar ein Stimmungshoch, weil durchs Helfen körpereigene, schmerzstillende Endorphine freigesetzt werden. So hat es die Natur wahrscheinlich eingerichtet, um

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Es kann der Frömmste nicht im Frieden leben…

Eigentlich hätte es ein schöner Tag werden toleranzkönnen. Die besten Voraussetzungen dafür waren gegeben: ein arbeitsfreier Sonntag, angenehmes Wetter und eine Veranstaltung, auf die man sich schon lange gefreut hatte. Wenn man doch nur seinen Mund gehalten hätte! Aber man wird ja schließlich seine Meinung sagen dürfen, ohne dafür beleidigende Äußerungen einstecken zu müssen. Lieber sollte jeder von seiner eigenen Haustür kehren. Außerdem hat man schon tausend Mal erklärt, dass …

Kommt dir das Szenario irgendwie bekannt vor? Wie könnte das Leben so schön sein, wenn es die anderen Menschen nicht gäbe. Nein – wenn die anderen Menschen so wären wie ich. Nein, jetzt hab ich’s – wenn die anderen Menschen so wären, wie ich es mir vorstelle. Eine Wunschvorstellung, mit der man sich nur Frust einhandelt. Der andere ist, wie er ist, ob einem das gefällt oder nicht. In dem Maße, wie wir es schaffen,

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Everybody’s Darling – everybody’s Depp

Bist du gerne hilfsbereit? Hast du auch den berüchtigten „Sprachfehler“, der dich nicht „Nein“ sagen lässt? Nimmst du öfter um des lieben Friedens willen etwas auf dich, was du eigentlich gar nicht willst? Solltest du jedes Mal mit „Nein!“ geantwortet haben, kannst du dir das Weiterlesen sparen. Lautete deine Antwort jedoch bei einer der drei Fragen: „Na ja …“, dann solltest du weiterlesen, denn in diesem Artikel bekommst du praktische und sehr wirksame Tipps, wie du dich besser abgrenzen und trotzdem ein hilfsbereiter, liebenswerter Mensch bleiben kannst.

Die meisten Menschen haben das Bedürfnis, ihren Freunden und Mitmenschen zu helfen. Insbesondere bei nahestehenden Personen und in der Familie fällt uns selbstloses Handeln meist nicht schwer, sondern wir empfinden es sogar als Selbstverständlichkeit. Anderen zu helfen, ohne dabei auf eine Gegenleistung zu spekulieren, ist ein wichtiger Bestandteil zwischenmenschlicher Beziehungen, vor allem in der Familie und unter Freunden. Aber wenn man allzu bereitwillig immer zur Verfügung steht, kann man schnell ausgenutzt oder vereinnahmt werden.

Soll das nun heißen, nur noch egoistisch seinen eigenen Vorteil zu sehen? Nein, natürlich nicht, aber es geht um das rechte Maß. Sich wirkungsvoll abgrenzen zu können, wenn es einem zu viel wird, und sich trotzdem dabei gut zu fühlen

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Angst essen Seele auf – Teil 2

„Die Angstbeschwerden sind so gut wie weg. Tolles Gefühl. Ich freue mich auf jeden neuen Tag ohne Angst.“ „Ich hatte schon fast die Hoffnung verloren, aber seit einer Woche bin ich nahezu angstfrei.“ „Die Angst gehört zu mir. Sie ist zwar immer noch da, aber sie hat sich vom unberechenbaren Pitbullterrier in ein braves Hündchen verwandelt.“

Das sind Aussagen von Menschen, die ihre Angststörungen überwunden haben. So mancher Angstpatient wäre froh, dies ebenfalls von sich sagen zu können. Erich M., 51 Jahre, technischer Angestellter, behauptet gar: „Für einen einzigen angstfreien Tag hätte ich meine Seele dem Teufel verkauft.“

Angst gehört unvermeidlich zu unserem Leben. Von der Geburt bis zum Tod begleitet sie uns in immer neuen Abwandlungen. In der Geschichte der Menschheit gibt es unzählige Indizien dafür, dass Angst zu allen Zeiten ein beherrschendes Thema war. Religion, Magie und Wissenschaft haben schon immer eine entscheidende Aufgabe darin gesehen, dieses oft selbstzerstörerische Gefühl zu beherrschen. Umsonst: Laut einer Studie der EU leidet jeder siebte Europäer unter krankhafter Angst.

Im ersten Teil (Blogeintrag vom 22.7.15) habe ich Wege aufgezeigt, wie man Angststörungen im Selbstcoaching angehen kann. Dies ist bis zu einem gewissen Grad möglich, stößt aber auch an Grenzen. Moderne Therapie- und Coachingmethoden dagegen haben in den letzten Jahren enorme Erfolge in der Behandlung von Ängsten erzielt. Vor allem durch Behandlungskonzepte, die genau auf die einzelnen Angststörungen spezialisiert sind, können heute Ergebnisse erreicht werden, die eine deutliche Besserung bei mehr als 80 Prozent der Behandelten versprechen. Mit den nachfolgend beschriebenen Methoden habe ich in meinem Coaching die besten Erfahrungen gemacht.

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Angst essen Seele auf – Teil 1

„Mein Herz begann zu rasen, der Mund Angst_1war ganz trocken und meine Hände zitterten so sehr, dass ich das Geld nicht mehr aus dem Portemonnaie holen konnte. Ich wollte nur noch weg,“ so berichtet Petra M. verzweifelt. Sie fürchtet sich schon vor dem nächsten Einkaufen und versteht sich selbst nicht mehr. Dabei ist sie wahrlich nicht die Einzige, die mit einer akuten Angststörung zu tun hat.

Etwa 15 bis 25 Prozent der Menschen leiden im Laufe ihres Lebens an einer krankhaften Angst. Europaweit ist es jeder Siebte, der regelmäßig von krankhafter Angst befallen wird, so Professor Hans-Ulrich Wittchen vom Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie der TU Dresden, der die bislang größte europaweite Studie zu psychischen und neurologischen Erkrankungen leitete.

Bei Frauen stellt die Angststörung mittlerweile die häufigste psychische Störung dar. Bei Männern rangieren Angststörungen

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Oh Gott, ist das peinlich!

Es ist schon viele Jahre her, dass ich mitpeinlichkeit meiner Frau zu einer Hochzeit eines Geschäftspartners eingeladen war. „Polterhochzeit“ hieß es auf der Einladung und als Lokalität war angegeben „im Zelt auf der Dorfwiese“. Es war Spätsommer und abends schon recht frisch, deshalb schienen uns Jeans und ein warmer Pullover angemessen. Das Zelt präsentierte sich jedoch als ein ganz in Weiß gehüllter kleiner Festsaal und die anderen Gäste warteten mit festlicher Abendgarderobe auf. Es wurde ein kurzer Abend für uns. Völlig „underdressed“ war unser Hauptanliegen zu erklären, wie falsch wir die Einladung verstanden hatten. Zum frühestmöglichen Zeitpunkt erlösten wir uns aus dieser peinlichen Situation.

Was war passiert?

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Früher war mehr Lametta

Wer kennt nicht den schrulligen Opa ausLametta dem Sketch von Loriot „Weihnachten bei Hoppenstedts“. Wir amüsieren uns über ihn und dabei kann es leicht passieren, dass wir selbst zu einem Opa Hoppenstedt zu werden. Nicht so kauzig und verschroben vielleicht, aber ganz schön nostalgisch. Früher war alles besser – dieses Gefühl schwingt im täglichen Leben oft mit. Offenbar hat es die Natur so eingerichtet, dass uns angenehme Dinge besser in Erinnerung bleiben als die unangenehmen. Vielleicht, damit wir nicht so schnell ins Hadern kommen und die Flinte zu frühzeitig ins Korn werfen. Was früher besser war: Man war jünger. Körper und Geist waren frischer, unverbrauchter und vieles war aufregend: die erste Liebe, die ersten Reisen, man entdeckte sich selbst, bestand Prüfungen und Herausforderungen. Mit jugendlicher Unbefangenheit riskierte man das pralle Leben. „Ich weiß nicht, woher ich damals den Mut genommen haben, na ja, ich war noch jung und unerfahren“, hört man oft ältere Menschen erzählen. Heute ist man erfahren, hat schon viel Lehrgeld bezahlt und überlegt es sich lieber dreimal, bevor man etwas wagt.

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Familienbande – Brutstätte für Glück und Unglück

Meine Familie. Es gibt kaum zwei Wörter,Familienbande die intensivere Gefühle auslösen. Gefühle von Geborgenheit, Liebe und Unterstützung – oder auch Enttäuschung, Wut oder gar Hass. Oft vermischen sich diese widersprüchlichen Gefühle im tiefsten Herzen und brechen in bestimmten Situationen auf, manchmal in unerklärlicher Heftigkeit. Immer gleiche Streitigkeiten mit dem Partner, Kindern oder im Beruf können sich wie ein roter Faden durch unser Leben ziehen. Mitunter beeinträchtigen unerklärliche Ängste, Zorn oder Traurigkeit spürbar die Lebensfreude.

Viele wünschen sich, endlich ihr Leben nach eigenen Vorstellungen zu gestalten, um Glück in Familie, Partnerschaft und Beruf zu finden. Obwohl sich die meisten Menschen für ein selbstbestimmt handelndes Individuum halten, sind sie doch in einem Netz systemischer Verstrickungen gefangen. Menschen sind soziale Wesen und somit eingebunden in Systemen wie Familie, Kindergarten, Schule, Freundeskreis, Vereine, die selbstgegründete Familie und nicht zuletzt die Firma, in der sie arbeiten. Solche Systeme, allen voran die Familie, haben eine enorme Macht und

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Das Beste zum Schluss

Hast du schon deine Löffelliste erstellt?

Was eine Löffelliste ist? Darauf steht alles, beste_schlusswas du noch erleben möchtest, bevor du „den Löffel abgibst“. Eine respektlose Formulierung, meinst du? Zugegeben: Ja! Aber ich habe sie nicht zu verantworten. Der Begriff stammt aus dem Film „Das Beste kommt zum Schluss“ (amerikanischer Originaltitel „The Bucket List“). In den Hauptrollen spielen Morgan Freeman und Jack Nicholson zwei unheilbar an Krebs erkrankte Männer, die nur noch ein halbes Jahr zu leben haben. Gemeinsam erstellen sie eine Liste der Dinge, die sie in der verbleibenden Lebenszeit unbedingt noch tun wollen, ihre „Löffelliste“.

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