Humor in der Therapie – der Geheimtipp!

Der Volksmund sagt es uns: „Lachen ist die beste Medizin“! Aber wenn jemand zur Therapie oder zum Coaching kommt ist ihm meist das Lachen vergangen. Dabei möchte ich es sogar als Geheimtipp bezeichnen, denn gerade wenn schwierige Situationen oder Leid zu bewältigen sind, erweist sich Lachen und Humor oft als eine erlösende Hilfe.
Ein humoristischer oder auch provokativer Stil kann in Therapie oder Coaching dabei helfen, irrationale Denkmuster und Blockaden wirkungsvoll in Frage zu stellen und ein neues Update auf die Hirnplatte zu installieren.

Inzwischen gibt es natürlich zahlreiche Studie über die heilende Wirkung des Humors und in guten Kinderkrankenhäusern hat der Clown seinen festen Platz. Es gibt Therapiemethode, die auf Humor setzen und die bekannten Lindauer Psychotherapiewochen standen 2008 unter dem Titel „Die Psychologie des Lachens“.

„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“, hat Erich Kästner gesagt. Deshalb will ich nicht nur über das Lachen schreiben, sondern den Versuch starten, den verehrten Leser zum Lachen zu bringen. Hier ein paar ausgewählte Therapiewitze: (Tipp: Nicht nur schmunzeln, sondern den Mund aufmachen und geräuschvoll lachen!)

„Herr Doktor, bitte küssen Sie mich!“ „Also ich bitte Sie, das geht nun wirklich nicht!“
„Herr Doktor, bitte, bitte küssen Sie mich, ich kann es kaum noch aushalten.“
„Liebe Frau, wir müssen hier wirklich Grenzen ziehen: Genaugenommen dürfte ich
gar nicht nackt neben Ihnen auf der Coach liegen.“

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Warum ist eine Psychotherapie bei Männern viel kürzer als bei Frauen?
Wenn es Zeit ist, mental in die Kindheit zurückzukehren, sind die Männer schon da.

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Reif für die Klinik?
Ein Besucher einer psychiatrischen Anstalt fragt den Direktor, nach welchen
Kriterien entschieden wird, wann ein Patient aufgenommen wird oder nicht.
Der Direktor antwortet: „Wir füllen eine Badewanne, geben dem Kandidaten einen
Teelöffel, eine Tasse und einen Eimer und bitten ihn, die Badewanne zu leeren.
Der Besucher: „Ich verstehe. Ein normaler Mensch würde den Eimer nehmen, richtig?“
Der Direktor: „Nein, ein normaler Mensch würde den Stöpsel ziehen. Möchten Sie ein Zimmer mit oder ohne Balkon?“

Hier ein schöner Witz für alle Frauen, die sich darüber beklagen, ihr Mann würde zu wenig sprechen. „Du hast doch was.“ – „Nein, ich habe nichts.“ – „Doch, du hast was, ich merk’s doch.“ usw. Oder: „Hast du mich überhaupt noch lieb, du sagst es mir nie mehr?“ – „Wenn ich dich nicht mehr lieb habe, sage ich es dir schon.“
Solche oder ähnliche Dialoge spielen sich in tausenden von Ehen täglich ab. Hier ist nun der Witz zum besseren Verständnis für die Männer:

Die Eltern machen sich große Sorgen: Der kleine Jan-Torben, ihr erstes Kind spricht nicht. Kein Arzt, kein Psychologe kann helfen. Eines Tages beim Essen sagt der Kleine plötzlich aus heiterem Himmel: „Das Essen ist ja kalt!“
Freudig erregt sich die Mutter: „Du kannst ja sprechen! Warum hast du denn das bisher nicht getan?“
Antwortet der Kleine: „Bis jetzt war ja auch alles in Ordnung.“

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Bernhard Trenkle hat in Hypnotherapeutenkreisen einen klangvollen Namen. Er ist Leiter des Milton Erickson Institutes Rottweil und war jahrelang Vorsitzender der MEG Deutschland. Im renommierten Carl Auer-Verlag  hat er zwei Bücher verlegt mit dem Titel „Das Ha-Handbuch der Psychotherapie“ Witze – ganz im Ernst“ und „Das zweite Ha-Handbuch der Witze zu Hypnose und Psychotherapie“. Und weil Trenkle nicht nur Witzeerzähler ist, sondern auf Lehrtherapeut, hat er die Witze Krankheitsbildern zugeordnet.

Hier eine kleine Auswahl:

Jemand hat eine Amnesie, wenn er sich an bestimmte Dinge nicht mehr erinnern kann. In der Hypnotherapie wird teilweise Amnesie induziert, und manchmal tritt Amnesie auch spontan auf.

Der Arzt teilt dem Patienten die Ergebnisse der Vorsorgeuntersuchung
mit und meint: „Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für
Sie. Welche wollen Sie zuerst hören?“ Der Patient schluckt und sagt:
„Dann lieber die schlechte. Dann habe ich es hinter mir.“
Der Arzt: „Es tut mir leid, dass ich es Ihnen sagen muss: Sie haben
nicht nur AIDS, Sie haben auch Alzheimer.“
Der Patient: „Um Gottes willen! Was ist denn da die gute Nachricht?“
Der Arzt: „Machen Sie sich nichts daraus. Bis Sie zu Hause sind,
wissen Sie nichts mehr davon.“

Klientenzentrierte Gesprächstherapie ist ein Psychotherapeutisches Verfahren, das auf Carl Rogers zurückgeht. Sehr viel Wert wird dabei auf einfühlsame Kommunikation gelegt, wobei die Gefühle des Klienten widergespiegelt werden. Folgende Geschichte zeigt, welches intensive Widerschwingen möglich ist, wenn dieses Prinzip des Widerspiegelns konsequent durchgehalten wird:

Klient: „Ich fühle mich einfach nur tieftraurig.“
Therapeut: „Sie fühlen sich einfach nur tieftraurig.“
Klient: „Das ganze Leben macht überhaupt keine Sinn, und alles ist schwarz.“
Therapeut: “ Das Leben macht überhaupt keinen Sinn, und alles ist schwarz.“
Klient: „Es ist wie ein Sog. Ich kann mich eigentlich nur noch umbringen.“
Therapeut: „Das ist wie ein Sog. Eigentlich können Sie sich nur noch umbringen.“
Klient: (steht schweigend auf und geht langsam zum Fenster, öffnet es und springt raus.)
Therapeut: „Platsch.“

Die sogenannte Mehrebenkommunikation ist ein Charakteristikum Ericksonscher Hypnotherapie. Das heißt, etwas, was gesagt wird, hat mehrere Bedeutungsebenen. Dies löst Suchprozesse, Konfusion, jedoch auch plötzliche Einsichten und Humor aus.

Hillary Clinton hat sich die Schamlippen rasieren lassen. Warum? –
Bei der Amtseinführung von ihrem Mann möchte sie ihren Rock heben und
sagen: „Read my lips: No more bush!“

Vordergründig ist dieser Witz platt. Weiß man jedoch, dass George Bush bei seiner ersten Wahl in einer wichtigen Situation zum Thema Steuererhöhungen gesagt hat: „Read my lips: No more taxes!“ und dass dieses gebrochene Wahlkampfversprechen beim Sieg von Clinton eine Rolle spielte, wird obiger Witz zu einem der brillantesten Beispiele von verdichteter Mehrebenenbotschaft, die mir bekannt sind.

Einige Hypnotherapeuten benutzen, um die hypnotische Trance zu vertiefen, eine Zählmethode: „Und ich zähle bis 20, und mit jeder Zahl sinken Sie tiefer in Trance …“ Einige benutzen diese Zählmethode auch zu selbsthypnotischen Induktionen, wie folgende Geschichte zeigt:

Auf einer Hypnosetagung sitzen zwei Kollegen abends um 22.30 Uhr an
der Hotelbar. Der eine trinkt mehrere Tassen Kaffee, so dass der
Kollege erstaunt fragt: „Kannst du bei der Menge Kaffee eigentlich
noch schlafen?“ – „Keine Probleme, da habe ich meine eigene Methode“,
ist die Antwort. „Weißt Du, ich mache das mit einer Mischung aus
strengem Ritual und Zählmethode. Ich halte akribisch genau – egal wo
ich bin – denselben Ablauf ein. Zuerst ziehe ich mich aus, dann lege
ich immer dieselbe Musik auf, dann gehe ich ins Bad, um mir die Zähne
zu putzen, und dann schaue ich noch exakt zwei Minuten aus dem
Fenster, stelle die Musik und das Licht ab, lege mich ins Bett, und
dann zähle ich bis zwei, und dann schlafe ich ein.“ – „Du zählst nur
bis zwei? Bei der Menge Kaffee? Klappt denn das immer?“
„Na gut“, gibt der Kollege zu, „manchmal zähle ich auch bis halbvier.“

Wenn einem der Stundenzeiger den Pinsel aus der Hand haut…

Bei einer der zahlreichen Verkäuferschulungen, die ich in meinem früheren Leben besuchte, wurde uns angehenden Managern geraten, drei Themen im Kontakt mit dem Kunden zu vermeiden; nämlich Religion, Fußball und Politik. Die Gefahr sei einfach zu groß voll daneben zu tappen.

Trotzdem brennt es mir auf der Seele, „Diskussionen“, die uns via Fernsehen als Talkshows tagtäglich ins Wohnzimmer geschickt werden, zu kommentieren. Nicht von der Thematik selbst, da kann man durchaus verschiedener Meinung sein, sondern vielmehr von der Art und Weise, wie politische Meinungen „ausgetauscht“ werden. Dabei ist es gleichgültig, unter welcher Flagge die jeweiligen aggressiven Diskussionsteilnehmer segeln. Es ist ein fröhliches Hauen und Stechen, das von den jeweiligen Moderatoren/innen noch kräftig angeheizt wird und durchaus gewollt ist. Es wäre wohl sonst langweilig und sicher befürchtet man dann schlechte Einschaltquoten.

Der Zuschauer hat es schwer, sich eine vernünftige Meinung zu bilden, weil sich Kontrahenten sofort, oft sogar recht unflätig ins Wort fallen und die noch nicht zu Ende formulierte Meinung des Andersdenkenden in einer Soße von Anschuldigungen und der Bezichtigung von angeborener Schwachsinnigkeit und ausgeprägter Alzheimer Erkrankung ertränkt. Welcher Geist und welche Vorbilder werden uns damit vermittelt!?

Mag sein, dass man das Negative früherer Zeiten eher vergisst und gerne das Positive in der Erinnerung bewahrt. Ich habe jedenfalls in meiner Jugend gerne politische Diskussionen angeschaut und finde, dass diese zu Zeiten von Herbert Wehner oder Franz-Josef Strauß zumindest einen rhetorischen Charme hatten.

Eine wunderschöne Aussage von Franz-Josef Strauß wird mir ewig in Erinnerung bleiben. Auf die Frage, ob er einen gewissen Staatssekretär der SPD aufgrund seiner Versäumnisse für unfähig oder für zu langsam hielte, antwortete der König von Bayern:

„Ich will mal so sagen: Wenn dieser Herr ein Malermeister wäre und die Aufgabe hätte eine Kirchturmuhr zu streichen, dann würde ihm vermutlich der Stundenzeiger den Pinsel aus der Hand hauen.“