Dicker Körper – dicke Gründe – Teil 4

Wenn der Körper mehr Fett braucht um sich gegen die Urgefahren zu schützen, fordert er mehr Nahrung an. So meldet sich verstärkt Hunger. Sind die Grund­bedürfnisse befriedigt und wird kein Fett als Schutz gebraucht, stellt sich weniger Hunger ein.

Der Körper macht selbstständig alles, was für sein Überleben und das Befriedigen seiner Grundbedürfnisse gebraucht wird. Das kann in alle Richtungen gehen: Er wird abnehmen, wenn er es für sinnvoller hält zu Flüchten (sich verdünnisieren) und er wird zunehmen, wenn er es für sinnvoller hält, zu erstarren oder sich zu verstecken.

Trennen sich z.B. Partner kann dies beim einem zur Gewichtsabnahme führen (Flucht nach vorne) oder bei einem anderen zur Gewichtszunahme (Rückzug). Der Hunger und das Essverhalten wird dementsprechend gesteuert: Entweder Trost­essen oder Appetitlosigkeit. Welche Version der Körper wählt, hängt von seinen individuellen Programmen, der Software ab.

maennchen_birneFazit:

Diäten und Lightprodukte aktivieren im Körper den Hungersnot-Status und das Fettspeicherprogramm. Fühlt der Körper sich bedroht, aktiviert er seine Überlebens­programme. Das kann Gewichtsabnahme (Flucht) bedeuten oder Gewichtszunahme (Erstarrung).

Dicker Körper – dicke Gründe – Teil 2

Ãœberlebensprogramme

Um der wahren Lösung näher zu kommen machen wir uns zunächst einmal klar, dass alle überlebenswichtigen Körperfunktionen von dem vegetativen Nervensystem selbsttätig gesteuert werden: Atmung, Herzschlag, Verdauung, Stoffwechsel, Halten der Körper­temperatur, um einige Beispiele zu nennen. Es wird auch das autonome Nervensystem genannt, weil es autonom, also völlig selbstständig arbeitet. Wir haben darauf willentlich nur einen sehr geringen Einfluss.

Die Atmung können wir z.B. nur in einem sehr begrenzten zeitlichen Rahmen verändern, auf den Herzschlag, die Verdauung oder auf den Stoffwechsel haben wir überhaupt keinen direkten Einfluss.

Für den Körper hat das Überleben die allerhöchste Priorität. Ist der Körper Gefahren ausgesetzt, die das Überleben gefährden oder beeinträchtigen, reagiert er sehr sensibel darauf. Dabei macht er kaum einen Unterschied, ob es sich um eine unmittelbare reale Be­drohung handelt oder nur um eine vorgestellte. Die Angst aktiviert so oder so körperliche Rettungsmaßnahmen. Im Gehirn sind diese im Limbischen System angelegt und dagegen haben wir mit Willenskraft, die in der Großhirnrinde (Präfrontaler Cortex) repräsentiert ist, keine Chance.

Aber auch auf nicht lebensbedrohliche Einflüsse reagiert der Körper autonom. Es genügt an eine Zitrone zu denken und schon läuft das Wasser im Mund zusammen. Das ist eine sehr sinnvolle Reaktion, denn die Zitronensäure muss verdünnt werden. Dummerweise reagiert der Körper bereits auf die Vorstellung einer Zitrone.

Genauso schwitzen wir in der Sauna, weil der Körper durch Schweiß kühlen will oder er macht Fieber, wenn ein Krankheitserreger eingedrungen. Mit jedem Grad erhöhter Temperatur verdoppeln sich die Abwehrkräfte. Ist die Gefahr gebannt, geht das Fieber von selbst wieder zurück.

Machen wir uns zunächst einmal klar, was in der evolutionären Entwicklung der Menschen immer die größten Lebensgefahren waren:

  • Verhungern
  • Gefressen oder getötet zu werden
  • Erfrieren
  • Ersticken
  • Vereinsamen

In der heutigen Zeit sind all diese Gefahren im Normalfall so gut wie ausge­schlossen, aber der Körper reagiert noch genauso sensibel, allein auf die Vor­stellung. Das bedeutet, das autonome Nervensystem gibt eindeutige Anweisungen, vermeintlich lebenserhaltenden Maßnahmen auszuführen.

 

maennchen_birneFazit:

Überleben hat für den Körper höchste Priorität, alles andere ist untergeordnet. Er unterscheidet dabei nicht zwischen realen und gedachten Gefahren.