Letzten Winter gab es eine Glatteiswarnung. Bleiben Sie zu Hause, war der dringende Rat. Gott sei Dank kamen die meisten Regionen glimpflich davon, auch der für das Urlaubswochenende angekündigte Stau erwies sich als doch nicht so schlimm.
Waren also die Vorsichtsmaßnahmen für die Katz oder blieben eher Unfälle oder Behinderungen aus, weil viele das Auto stehen ließen? Oder denken Sie an Corona: Der befürchtete Kollaps der Krankenhäuser blieb aus. Weil niemand krank wurde oder weil gegen Corona geimpft wurde und viele sich mit Masken schützten?
Präventionsparadox heißt der sperrige Begriff, der ein tückisches Phänomen beschreibt: Sind die Vorsichtsmaßnahmen erfolgreich, verlieren wir Menschen das Gefühl für die Gefahren. Das ist Wasser auf die Mühlen von Besserwissern oder Gefahrenleugnern. Zugegeben, es ist nicht immer einfach, eigenständig zu entscheiden, wovor man sich schützen muss und was man getrost durchwinken kann. Sollte man sich auf den fachkundigen Rat von Experten verlassen, zumal wenn diese auch im Nebel stochern? Ist man ein Schlafschaf, wenn man sich an der Mehrheit orientiert?
Natürlich kann Ihnen niemand verbieten, Risiken einzugehen. Aber riskieren Sie mit Bedacht! Hinterher ist man immer schlauer. Manchmal ist man auch vorher schon schlau, handelt aber nicht so. Ich richte mich gerne nach dem arabisches Sprichwort: „Vertraue auf Allah, aber binde dein Kamel an.“
Dieser “Tipp” erscheint auch wöchentlich in verschiedenen regionalen Zeitungen und ist deshalb in der “Sie-Form” verfasst. Weitere Tipps findest du auf meiner Homepage: www.egold-konzept.de