Kennen Sie das Drama-Dreieck von Stephen Karpmann? Der amerikanische Psychotherapeut beschreibt damit, wie es häufig in Konfliktsituationen zugeht. Er benennt drei unterschiedliche Rollen. In der „Verfolger“-Position wird jemand angegriffen, beschuldigt oder kritisiert. Diese Person kommt damit in die „Opfer“-Rolle. Ein „Retter“ kommt zu Hilfe – oft ungefragt.
Ein Beispiel: Der Chef (Verfolger) hat eine Mitarbeiterin (Opfer) auf dem Kieker. Diese weint sich bei Ihrer Kollegin aus. Die Kollegin (Retter) spricht in einer vertraulichen Unterredung den Vorgesetzten darauf an. Dieser fühlt sich angegriffen und stellt die Mitarbeiterin zur Rede. Die Betroffene empfindet dies als Vertrauensmissbrauch ihrer Kollegin.
Oder: Der Sohn verheimlicht eine Missetat vor dem Vater. Als er auffliegt, bestraft dieser den Jungen, weil er nicht die Wahrheit gesagt hat. Die Mutter nimmt den Sohn in Schutz und macht ihrem Mann Vorwürfe wegen seiner Härte. Jeder rutscht tiefer in seine Rolle und der Konflikt eskaliert. Nicht selten kommt es auch zu Rollenwechseln: Der Vater fühlt sich zu Unrecht kritisiert, die Mutter ist nun die Böse und der Sohn versucht, die Beziehung zu retten. Was für ein Drama!
Im einem Drama-Dreieck tragen allesamt zur Tragödie bei. Davon befreien können Sie sich nur, wenn Sie sich ihrer eigenen Rolle – meist ist es Ihre Lieblingsrolle – und der der anderen bewusst werden. Steigen Sie aus! Leicht ist das nicht, aber es lohnt sich sehr.
Da dieser “Tipp” auch auch in anderen Medien erscheint, ist er in der “Sie-Form” verfasst. Weitere Tipps findest du auf meiner Homepage: www.egold-konzept.de