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„Ich könnte mir selbst in den Arsch beißen!“ Wer hat diesen deftigen und zugleich kuriosen Ausdruck nicht schon einmal benutzt? Betrifft es ein recht bedeutungsloses Fehlverhalten, kann man ihn durchwinken. Verbergen sich dahinter jedoch massive Selbstvorwürfe, ist Vorsicht geboten, um dauerhafte Selbstwertverletzungen zu vermeiden.

Schuldgefühle sind ein Gift, das uns innerlich auffrisst. „Wie konnte ich nur …“, „Warum habe ich nicht …“, „Hätte ich bloß …“ – so beginnen innere Texte, die uns die Energie rauben und sogar in depressive Erkrankungen ausarten können. Schuldgefühle kommen automatisch.

Kaum jemand traut sich, dagegen anzugehen, da sie gerechtfertigt erscheinen. Oft sind sie aber in ihrer Intensität total überzogen. Hier hilft die Frage, ob ich auch einen von mir geliebten Menschen so scharf verurteilen würde.

Es ist gut und wichtig, Schuldgefühle zu haben. Man denke nur an gewissenlose Verbrecher ohne Schuldbewusstsein. Nur muss dieses Gefühl der Verfehlung angemessen und gerechtfertigt sein. Sich selbst niederzumachen, bewirkt keinen Lerneffekt und keine positive Veränderung.

Nutzen Sie lieber das Störgefühl, um zu untersuchen, ob der Vorwurf gerechtfertigt ist. Konnten Sie es voraussehen? Hätten Sie es wissen müssen? Haben Sie es mit Absicht getan? Und schließlich: Was kann ich daraus lernen und künftig vermeiden? Das ist besser, als sich in den Arsch zu beißen.

Dieser “Tipp” erscheint auch wöchentlich in verschiedenen regionalen Zeitungen und ist deshalb in der “Sie-Form” verfasst. Weitere Tipps findest du auf meiner Homepage: www.egold-konzept.de

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