Auf einer Postkarte las ich: „Viele werden als Original geboren und sterben als Kopie“. Allein der unverwechselbare Fingerabdruck und die spezifische DNA beweisen, dass jeder Mensch ein Unikat ist. Sogar eineiige Zwillinge, wie deren Mütter oder Väter bestätigen werden. Demnach müsste die Welt voller interessanter Originale sein.
Aber viele geben sich alle Mühe, nur nicht aus dem Rahmen zu fallen und sich möglichst ähnlich wie alle anderen zu verhalten. Das wird so anerzogen und man will ja ein braves Kind sein. Außerdem sind wir soziale Wesen, die Zugehörigkeit und Gleichsein mit anderen im eigenen „Rudel“ wie die Luft zum Atmen brauchen. Jeder Mensch mit einem „Makel“ kann ein Lied davon singen.
Niemand soll seine komplette Erziehung und sein Grundbedürfnis nach Zugehörigkeit über Bord werfen, aber ein beherztes Ausmisten kann wahrlich nicht schaden. Was für die Zehnjährige eine Notwendigkeit war, versperrt der Vierzigjährigen womöglich den Weg zum Glück. Hinterfragen Sie schonungslos Regeln, mit denen Sie aufgewachsen sind, ob diese noch zeitgemäß und von Vorteil sind.
Was bei der Prüfung durchfällt, werfen Sie bitte beherzt in die Vergangenheitstonne. Beäugen Sie auch kritisch, ob die Rolle, in die Sie gerutscht sind, noch passt. Als Erwachsener ist dies nun Chefsache. Ach ja, und Ihr Rudel braucht sowieso viel mehr Originale. Kopien gibt es genug.
Dieser “Tipp” erscheint auch wöchentlich in verschiedenen regionalen Zeitungen und ist deshalb in der “Sie-Form” verfasst. Weitere Tipps findest du auf meiner Homepage: www.egold-konzept.de
