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Till Eulenspiegel war ein Narr im Mittelalter, der seinen Mitmenschen den Spiegel der eigenen Dummheit vorhielt. In einer der Geschichten fragt ihn ein eiliger Kutscher, wie weit es zur nächsten Stadt sei. Eulenspiegel antwortete: „Wenn Ihr langsam fahrt, dauert es wohl eine halbe Stunde. Fahrt Ihr schnell, so dauert es zwei Stunden, mein Herr.”„Du Narr”, schimpfte der Kutscher und trieb die Pferde zu einem schnellen Galopp an.

Till Eulenspiegel ging gemächlich seines Weges auf der Straße, die viele Schlaglöcher hatte. Nach etwa einer Stunde sah er nach einer Kurve eine Kutsche im Graben liegen. Die Vorderachse war gebrochen und es war just der Kutscher von vorhin, der sich nun fluchend daran machte, die Kutsche wieder zu reparieren. Der Kutscher bedachte Till Eulenspiegel mit einem bösen und vorwurfsvollen Blick, worauf dieser nur sagte: „Ich sagte es doch: Wenn Ihr langsam fahrt, eine halbe Stunde …”

Es stimmt, es gibt genügend Situationen, wo diese Moral von der Geschichte nicht zutrifft, wo wirklich Eile angesagt ist. Dem muss man natürlich Rechnung tragen. Zugleich gibt es oft Situationen, wo Innehalten und Bedächtigkeit nicht nur effektiver sind, sondern uns auch mehr Lebensqualität bescheren. Mit weniger Hetze durch unser stressiges Leben zu gehen, liegt aber auch in unserer eigenen Verantwortung.

Manchmal braucht es Mut, sich dies selbst zuzugestehen.

Dieser “Tipp” erscheint auch wöchentlich in verschiedenen regionalen Zeitungen und ist deshalb in der “Sie-Form” verfasst. Weitere Tipps findest du auf meiner Homepage: www.egold-konzept.de

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