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Hat man Ihnen auch „Was du heute kannst besorgen …“ eingebläut? Natürlich in bester Absicht. Aber genau wie Prokrastination, also Aufschieberitis, kann auch das Gegenteil zum Problem werden. Präkrastination nennt der US-Psychologieprofessor David Rosenbaum dieses Phänomen. Dieser ungebräuchliche Begriff zeigt den Drang auf, Dinge zu erledigen, bevor sie reif sind. Ungelegte Eier auszubrüten, sozusagen.

Ist es wirklich jetzt schon sinnvoll, diese Angelegenheit zu erledigen? Ist der Zeitpunkt günstig? Könnte sie sich sogar von selbst erledigen? Diese Fragen dürfen Sie sich stellen, ohne sich gleich als Faulenzer zu fühlen. Politiker nennen ein solches Zögern übrigens „auf Sicht fahren“.

Mit manchen Sachen sollte man ohnehin erst eine Zeit lang schwanger gehen, bis eine gute Herangehensweise gewachsen ist. Der gute Rat, vor einer wichtigen Entscheidung erst einmal darüber zu schlafen, kommt nicht von ungefähr. Wer sich der Illusion hingibt, durch schnelles Erledigen Zeit zu gewinnen für die wichtigen Dinge, wird enttäuscht.

Schon Georg Friedrich Hegel lehrte uns: „Wer etwas Großes will, der muss sich zu beschränken wissen, wer dagegen alles will, der will in der Tat nichts und bringt es zu nichts.“

Was ist nun besser: aufschieben oder gleich erledigen? Ein Stück Lebenskunst ist es, etwas zum richtigen Zeitpunkt zu tun und sich seine Kräfte gut einzuteilen. Üben wir es gemeinsam, jeden Tag aufs Neue.

Dieser “Tipp” erscheint auch wöchentlich in verschiedenen regionalen Zeitungen und ist deshalb in der “Sie-Form” verfasst. Weitere Tipps findest du auf meiner Homepage: www.egold-konzept.de

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