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Damit wir uns nicht falsch verstehen: Optimismus ist gut, gesund und kann sogar lebenserhaltend sein. Manische Positivität kann jedoch mehr Schaden anrichten, als es der Positivdenker jemals wollte.

„Alles wird gut.“ Mit diesem Spruch beschloss eine bekannte Fernsehmoderatorin gebetmühlenartig ihre Sendung „Leute heute“. Gut gemeint ist aber bekanntlich noch lange nicht gut. Trost und Zuversicht soll der Satz spenden, aber tut er das wirklich? Netter Versuch, aber eine sehr gewagte These. Vor allem dann, wenn sich unser Gegenüber gerade in einer Lebenskrise befindet. Diese banale Aussage mutet an wie reichlich Zuckerguss auf einem misslungenen Kuchen und klingt für den Leidenden eher zynisch, weil er sich damit nicht wahrgenommen fühlt.

„Es gibt Schlimmeres“, „Sieh es doch einfach positiv“ oder gar „Denk doch einfach nicht darüber nach“ alles wohlgemeinte Sprüche aus dem Gruselkabinett der guten Ratschläge.

Negatives wird durch Zweckoptimismus nicht zu Positivem. Sogar Oscar Wilde, der ansonsten recht kluge Worte fand, wird der Ausspruch zugeschrieben: „Alles wird am Ende gut. Und wenn es noch nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.“ Das erinnert mich an das Schild, das ein humorvoller Wirt täglich über den Tresen hängte: „Morgen gibt’s Freibier.“

Besser ist es, das Leid zu würdigen und dem Betreffenden mit einem gesunden Optimismus die Hand zu reichen.

Dieser “Tipp” erscheint auch wöchentlich in verschiedenen regionalen Zeitungen und ist deshalb in der “Sie-Form” verfasst. Weitere Tipps findest du auf meiner Homepage: www.egold-konzept.de

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