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„Die Angstbeschwerden sind so gut wie weg. Tolles Gefühl. Ich freue mich auf jeden neuen Tag ohne Angst.“ „Ich hatte schon fast die Hoffnung verloren, aber seit einer Woche bin ich nahezu angstfrei.“ „Die Angst gehört zu mir. Sie ist zwar immer noch da, aber sie hat sich vom unberechenbaren Pitbullterrier in ein braves Hündchen verwandelt.“

Das sind Aussagen von Menschen, die ihre Angststörungen überwunden haben. So mancher Angstpatient wäre froh, dies ebenfalls von sich sagen zu können. Erich M., 51 Jahre, technischer Angestellter, behauptet gar: „Für einen einzigen angstfreien Tag hätte ich meine Seele dem Teufel verkauft.“

Angst gehört unvermeidlich zu unserem Leben. Von der Geburt bis zum Tod begleitet sie uns in immer neuen Abwandlungen. In der Geschichte der Menschheit gibt es unzählige Indizien dafür, dass Angst zu allen Zeiten ein beherrschendes Thema war. Religion, Magie und Wissenschaft haben schon immer eine entscheidende Aufgabe darin gesehen, dieses oft selbstzerstörerische Gefühl zu beherrschen. Umsonst: Laut einer Studie der EU leidet jeder siebte Europäer unter krankhafter Angst.

Im ersten Teil (Blogeintrag vom 22.7.15) habe ich Wege aufgezeigt, wie man Angststörungen im Selbstcoaching angehen kann. Dies ist bis zu einem gewissen Grad möglich, stößt aber auch an Grenzen. Moderne Therapie- und Coachingmethoden dagegen haben in den letzten Jahren enorme Erfolge in der Behandlung von Ängsten erzielt. Vor allem durch Behandlungskonzepte, die genau auf die einzelnen Angststörungen spezialisiert sind, können heute Ergebnisse erreicht werden, die eine deutliche Besserung bei mehr als 80 Prozent der Behandelten versprechen. Mit den nachfolgend beschriebenen Methoden habe ich in meinem Coaching die besten Erfahrungen gemacht. Dabei stellt sich schnell heraus, welche dieser Techniken für den jeweiligen Klienten die Passende ist.

 

Der Körper folgt dem Kopf

Jeder Mensch beeinflusst über seine Vorstellungen und Gedanken (Kognitionen) sein Erleben und Verhalten positiv oder negativ. Allein schon zu verstehen, was bei Angststörungen im Gehirn und im Körper passiert, kann dazu beitragen, diese Phasen besser zu überstehen. Bei der kognitiven Verhaltenstherapie geht es darum, unangemessene Wahrnehmungen, Bewertungen und Gedanken, die z. B. zu Ängsten führen, umzugestalten.

Einfache Methoden, wie Bewusstmachung selbstschädigender innerer Überzeugungen (Gedankenfehler), Hinterfragen von Katastrophenphantasien und Einübung von Bewältigungsstrategien, können sehr hilfreich sein, mit belastenden Situationen anders als bisher umzugehen. Der amerikanische Therapeut Anthony Robbins bringt es auf den Punkt: „Kein Ereignis hat irgendeine Macht über mich, außer der, die ich ihm in meinen Gedanken gebe. Mit der Änderung der Gedanken ändert sich die Physiologie im ganzen Körper. Das kann jeder am eigenen Leib nachvollziehen.“

 

Wingwave – die Seelenflüsterer

Da Körper und Psyche eine untrennbare Einheit bilden, liegt es nahe, körperliche Prozesse in die Therapie mit einzubeziehen. Eine wirksame Methode, die auf den neuesten Erkenntnissen der Hirnforschung aufbaut, heißt Wingwave ®. Ängste entstehen meist durch Erlebnisse, die sich unverarbeitet im Gehirn festgesetzt haben. Unser Gehirn verarbeitet die alltäglichen Erlebnisse durch Träume. Beim Träumen bewegen sich die Augen schnell hin und her, was als REM-Phase (englisch: Rapid Eye Movement) bezeichnet wird.

Die amerikanische Psychologin Francine Shapiro nutzte dies als Erste für die Therapie: Sie leitete ihre Patienten an, im Moment der Angst die Augen schnell hin und her zu bewegen, und stellte fest, dass dies die Emotionen deutlich reduzierte. Daraus entwickelte sich die Therapiemethode EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing). Wingwave® ist eine Weiterentwicklung davon. Mit den schnellen Augenbewegungen werden quasi die Gehirnwellen in Schwingung gebracht und „brainwaves“, also „Gedankenblitze“, gezielt hervorgerufen, die Blockaden im limbischen System auflösen.

Zur gezielten Diagnose der genauen Stressfaktoren wird ein Muskeltest aus der Kinesiologie eingesetzt. Dazu benutzt man den so genannten O-Ringtest oder Omura-Ringtest, einen Test, der durch eine wissenschaftliche Studie als besonders verlässlich bestätigt wurde. Wingwave® ist ein geschütztes Verfahren des Besser-Siegmund-Instituts, Hamburg, das nur von entsprechend ausgebildeten Coaches angewandt werden darf. Ich habe als Wingwave-Coach die besten Erfahrungen mit dieser Methode gemacht. Im Internet findet man unter www.wingwave.com umfassende Informationen und unter „Youtube“ u. a. den Dokumentarfilm „Die Seelenflüsterer“, der im öffentlich-rechtlichen Fernsehen gesendet wurde.

 

Bitte mit PEP

Die Klopftechnik PEP (Prozess- und Embodimentfokussierte Psychologie) ist eine von Dr. Michael Bohne entwickelteTechnik, basierend auf der Meridiantheorie, bei der ähnlich wie in der Akupunktur das Energiesystem des Körpers beeinflusst wird. Auf diese einfache Weise lassen sich viele negative Gefühlszustände sehr gut und schnell auflösen oder zumindest deutlich reduzieren. Gefühle hängen eng mit Körperwahrnehmungen zusammen. Deshalb erscheint es nur logisch, den Körper bei Veränderung negativer Gefühlszustände mit einzubeziehen.

Mit dem Beklopfen der Akupunkturpunkte können sich Energieblockaden lösen. Durch die schnelle Aktivierung verschiedener neuronaler Aktivitäten wie Klopfen, Summen, Zählen oder Augenrollen bilden sich neue Verschaltungen im Gehirn. Auf der biochemischen Ebene wird durch die Selbstwirksamkeitserfahrung das dopaminerge Belohnungssystem angeregt und sorgt für zusätzlichen Fluss des Zufriedenheitshormons Serotonin. Durch das Lösen der Energieblockaden entspannt der Körper und Stress kann sich nicht mehr aufbauen. Der Betroffene kann das Klopfen in Stressmomenten selbst vornehmen und hat damit ein wertvolles Instrument zur Selbsthilfe. Dies reduziert die als besonders belastend empfundene „Angst vor der Angst“.

 

Hypnose – in den Tiefen des Unbewussten

Bei Angststörungen kann Hypnosetherapie sehr erfolgreich eingesetzt werden, denn sie haben fast immer Ursachen, die in den tiefen Ebenen des Unterbewusstseins verborgen liegen. Oft sind diese Ursachen dem Betroffenen selbst gar nicht bewusst. Deshalb müssen sie aufgedeckt und aufgelöst werden. Hierzu ist die Hypnose besonders geeignet, da man mit Hypnose einen direkten Zugang zu den tiefen Ebenen des Bewusstseins und damit zur Ursache der Problematik erhält. Auf diese Weise können die Ursachen gezielt aufgedeckt, verarbeitet und aufgelöst werden.

Eine sehr wirksame hypnotische Technik ist die „Timeline-Therapie“, die bereits seit den 1970er Jahren bekannt ist, und zwar durch die beiden Pioniere des Neurolinguistischen Programmierens (NLP) Richard Bandler und John Grinder. Dabei geht man über eine gedachte Zeitlinie zu den Ursachen der Angststörung und bearbeitet diese.

Jede beschriebene Therapie- oder Coachingmethode muss zu dem Klienten passen. Deshalb ist es gut, wenn der Therapeut oder Coach auf eine Methodenvielfalt zurückgreifen kann, um den Betroffenen in ihrer Situation die bestmögliche Unterstützung bieten zu können.

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