Schluss mit dem Gemecker über den eigenen Körper
Findest du dich schön? Oder bist du deiner Meinung nach zu dick? Zu dünn? Haare zu strähnig oder zu lockig? Nase zu groß oder zu krumm? Nur selten resultiert aus dem Blick in den Spiegel ein wohlwollendes Urteil über sich selbst. Unzufriedenheit mit dem eigenen Aussehen ist leider die Regel. Untersuchungen zufolge finden sich nur zwei Prozent aller Frauen in Deutschland schön. Auch Männer beäugen ihr Äußeres kritisch. Meist mit negativem Ergebnis, denn der blondgelockte, schlanke Jüngling mit Waschbrettbauch ist die Ausnahme. Wer vom vernichtenden Urteil des Spiegels nicht genug hat, der stellt sich noch auf die Waage – um festzustellen, dass er viel zu fett ist. An einen freundlichen, verständnisvollen inneren Dialog ist dann kaum mehr zu denken. Abwertung und Anklage sind die Folge.
Mach dir bitte klar: Dein Körper, das bist du selbst! Dein Körper hört alles, was du über dich, über ihn und über das Leben denkst und fühlst – und darauf reagiert er. Es gibt keinen Gedanken und kein Gefühl ohne die entsprechende Körperreaktion. Alle Körperzellen sind in ihrer Befindlichkeit von der Qualität der Gedanken und der dadurch erzeugten Emotionen vollkommen abhängig.
Alles will fließen
Probleme im Leben entstehen, weil Energie, die fließen will, nicht fließen kann. So ist es auch im Körper. Er ist ein Energiefluss-System, in dem alles fließen und schwingen will: der Atem, das Blut, die Lymphe, die Gefühle, die elektromagnetischen Flüsse in den Meridianen und vieles mehr. Schon Heraklit vergleicht das ganze Sein mit einem Fluss, der niemals stillsteht. Wenn du „Nein“ zu deinem Körper sagst und ihn als nicht schön genug zurückweist, kann er die Ablehnung nicht einfach ignorieren. Dieses Nein sowie unterdrückte und abgelehnte Gefühle wie Scham, Neid, Schuld, Angst, Wut oder Trauer verhindern den freien Fluss der Energien. Verurteile deinen Körper auch nicht, wenn er krank wird, sondern danke ihm vielmehr, dass er dich auf etwas Wichtiges aufmerksam macht. Nach den Vorstellungen der Traditionellen Chinesischen Medizin ist Gesundheit verbunden mit einem freien und ausreichenden Fluss der Energie in den Meridianen. Bei einer Störung dringt schädliche Energie in den Kanal ein und schädigt das zugehörige Organ bzw. den Funktionskreis. Durch die Stimulation der Akupunktur- oder Akupressurpunkte, die auf den Meridianbahnen liegen, wird die Energie zum Fließen gebracht und der Körper kann sich wieder erholen.
Der Schutzpanzer unseres Körpers
Mit unseren Sinnen nehmen wir die Welt wahr und reagieren auf sie. Der Körper ist Sitz all unserer Gefühle und Empfindungen. Ein lebendiger Körper ist permanent in Bewegung: Die Organe, der Blutkreislauf, das Gewebe und alle Zellen bewegen sich in ständiger Pulsation. Ist der Körper durchlässig und weich, löst diese lebendige, pulsierende Bewegung ein natürliches, lustvolles Empfinden aus, das wir als Lebensfreude empfinden. Analog der jeweiligen Wahrnehmung können sich Gefühle schnell verändern. Nicht nur bei Kindern beobachten wir oft einen schnellen Wechsel der Gefühle, weil sie ihren Emotionen freien Lauf lassen. Werden Gefühle jedoch unterdrückt, wird auch die Pulsation unserer Energie gestört und blockiert. Egal welche Emotionen wir nicht zulassen wollen, immer leidet das gesamte energetische System darunter. Der Körper erstarrt immer mehr, Lustlosigkeit und Antriebslosigkeit sind die Folgen. Machen wir dann den Körper dafür verantwortlich und bestrafen ihn mit Ablehnung, Geringschätzung und Vernachlässigung, schließt sich der Teufelskreis. Die eigene Biografie hinterlässt ihre Spuren und je nach genetischer Ausstattung wird unser Körper zu dem, was er heute ist. Viele Menschen, die sich über ihr Übergewicht beklagen, haben sich auf diese Weise einen Schutzpanzer zugelegt.
Sag „Ja“ zu deinem Körper
In meinen Kursen zur gesunden und dauerhaften Gewichtsreduktion gehört deshalb der Aufbau einer guten, liebevollen Selbstbeziehung zu den wichtigsten Themen. Sich und seinen Körper zu lieben und zu akzeptieren, so wie er ist, fällt den meisten Menschen schwer. Gerade in unserer heutigen, auf Äußerlichkeiten fixierten Welt. Dabei ist jeder Mensch ein Unikat und mit keinem anderen vergleichbar. Jeder Körper hat seine eigene Geschichte und er ist untrennbar verbunden mit seinem „Besitzer“. Im Sprachgebrauch scheint es oft, als sei der Körper ein eigenständiges Wesen. Das ist er natürlich nicht, obwohl wir häufig so tun. Wir mögen ihn vielleicht nicht, lehnen ihn ab oder sind sehr unzufrieden mit ihm. Mein Körper und ich – das ist eine enge Paarbeziehung. Im ungünstigen Fall wird daraus ein Machtkampf: Man versucht eine Krankheit zu bekämpfen oder das Übergewicht. Freilich ohne dauerhaften Erfolg.
Stell dir deshalb folgende Fragen: Höre ich eigentlich, was mein Körper will oder braucht? Kann ich es nicht hören, oder will ich es nicht hören? Letztendlich sitzt der Körper immer am längeren Hebel. Wenn wir nicht auf ihn hören, zieht er alle Register, um sich bemerkbar zu machen und seine Belange einzufordern. Lerne, mit deinem Körper umzugehen wie mit dem allerbesten Freund oder dem Geliebten: respektvoll und mit Interesse und Rücksicht auf seine Äußerungen und Eigenarten. Sag „Ja“ zu deinem Körper, so wie er ist.
Dieser Block hat mir wieder einmal mehr die Augen geöffnet, da ich mich selbst nicht so
akzeptieren kann wie ich bin.
Vielen Dank, ich würde auch gerne mal wieder ein Seminar bei dir buchen, aber ich pflege zur Zeit meinen Vater und habe daher für mich überhaupt keine Zeit mehr.
Viele Grüße
Rosi
Liebe Rosi, gerade weil du deinen Vater pflegst, sssolltest du Zeit für dich haben, denn sonst geht das ganz schnell an die Substanz. Bitte sorge für dich, es gibt Möglichkeiten für deinen Vater und für dich zur Entlastung. Der Mensch, der auf Pflege angewiesen ist, möchte nicht, dass der Pflegende sich aufopfert, dass macht ihm auch ein schlechtes Gefühl.
Also, schau dich um , informiere dich welche Möglichkeiten du hast, ein wenig Zeit für dich zu investieren.
Gruß
Dagmar