Bewegungsmangel, Fastfood, zu viel Zucker, zu viel Fett – die vermeintlich Schuldigen für die „Volkskrankheit“ Ãœbergewicht stehen längst am Pranger.
Aber stimmt das wirklich?
Sind dies die wahren Ursachen für Übergewicht?
Warum nehmen nicht alle Menschen zu,
obwohl sie den gleichen Einflüssen ausgesetzt sind?
Haben die Schlanken mehr Charakter, mehr Willenskraft?
Eine 30-köpfige Forschungsgruppe engagierter Wissenschaftler der Universität Lübeck unter der Leitung des Adipositas-Spezialisten Prof. Dr. Achim Peters erkennt nach zehnjähriger intensiver Forschungsarbeit die wirklichen Ursachen, wie Übergewicht entsteht.
Das Gehirn – ein Despot
Eines der vielen Funktionen des Gehirns ist die Regulation des Energiestoffwechsels. Obwohl die Hirnmasse nur zwei Prozent des Körpergewichts ausmacht, verbraucht es etwa ein Drittel der täglichen Kohlenhydrate: ca. 130g Glukose. Die Versorgung des Gehirns ist allen anderen Organen oder Muskeln übergeordnet. Bei Stress kommt es ausgelöst von den Stresshormonen zu einer erhöhten Anspannung im Nervensystem und das Gehirn fordert mehr Energie an. Diese Aufgabe übernimmt das Stresshormon Kortisol und zieht Energie aus dem Muskel- und Fettgewebe ab. Dieser Vorgang wird Brain-Pull genannt. Kurzfristig ist es gut, wenn der Körper auf diese Weise aufgerüstet wird um den Stressfaktoren zu begegnen. Bekanntlich macht Dauerstress aber krank.
Dicke schützen sich vor Stress
Das Lübecker Forscherteam hat herausgefunden: Es gibt zwei Menschentypen, die unterschiedlich auf chronischen Stress reagieren. Sie haben diese Typ A und B genannt. Wozu man gehört kann sich niemand aussuchen, es ist in den Genen festgelegt. Typ A reagiert wie oben beschrieben auch bei Dauerbelastungen, nimmt bei Stress ab und zahlt den Preis mit bekannten Stresserkrankungen wie Arteriosklerose, Herzinfarkt, Knochenabbau oder Depressionen.
Typ B hat einen genialen Anpassungsmechanismus entwickelt: Er blockiert bei chronischem Stress das Kortisol. Somit erträgt er die Belastungen mit mehr Gelassenheit und Gleichmut. „Dicke sind gemütlicher“ sagt uns der Volksmund. Allerdings hat auch dies seinen Preis: Die Stresshormone holen jetzt nicht mehr die Zusatzenergie aus den Fettzellen. Somit bleibt nur eine Möglichkeit: Der Typ B muss mehr essen um seinem Gehirn den erhöhten Energiebedarf zu decken. Als Folge daraus resultiert Übergewicht. Dies wird als Body-Pull bezeichnet.
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Stress macht dick
Wenn von Stress die Rede ist, sollte man nicht nur an den typischen Arbeitsstress denken. Chronischer Stress entsteht, wenn wir dauerhaft unter Druck sind. Das können schwierige Beziehungen zu anderen Menschen sein, Dauerkonflikte, die uns nicht zur Ruhe kommen lassen oder Mobbing. Auch nicht überwundener Verlust oder Trennung von Partnern oder Familienangehörigen können noch belasten. Andauernde Sorgen, wirtschaftliche Schwierigkeiten, Existenzängste oder soziale Ungerechtigkeit stehen ebenfalls ganz oben auf der Liste. Auch Reizüberflutung durch Lärm z.B. Wohnen an Autobahnen oder Flughäfen, die alltäglichen Aufregungen in unserer schnelllebigen, hektischen Zeit. Was häufig übersehen wird: Die Unzufriedenheit mit dem eigenen Gewicht und der gesellschaftliche „Makel“, der an dem Ãœbergewichtigen haftet. Die Stressoren können sehr vielfältig sein, der AnpassungsÂmechanismus beim Typ B ist immer gleich: Ãœbergewicht.
Stress lass nach
Aus Sicht der Hirnforschung sind alle Maßnahmen zur Bekämpfung des Übergewichts wie Diäten gleich welcher Art generell der falsche Ansatz. Es wird zusätzlicher Stress verursacht und somit ist ein Jo-Jo-Effekt die logische Folge. Für Achim Peters und sein Forschungsteam gibt es nur einen Ausweg: Der Übergewichtige muss sein Leben dauerhaft entstressen. Das ist kein einfacher Weg und er stellt so manchen vor schwer unlösbare Aufgaben. Deshalb suchen die Betroffenen, wenn auch vergeblich, nach leichteren Lösungen. Daraus ist ein Milliardengeschäft mit dem Übergewicht entstanden, von dem die pharmazeutische und Nahrungsmittelindustrie profitiert.
Selbst wenn es keine akuten Ursachen mehr für den chronischen Stress gibt, kann sich der Body-Pull, also die Strategie, seine Energie nicht aus den Fettzellen, sondern überwiegend aus dem Essen zu beschaffen, beim B-Typ chronifiziert haben. Auch die eigenen Essgewohnheiten, die Art auf Belastungen zu reagieren, sich durchzusetzen oder abzugrenzen hat sich jeder Mensch im Laufe seines Lebens antrainiert.
Was hilft: Verhaltenstherapie
Prof. Achim Peters räumt mit seinen beiden Buchbestsellern „Das egoistische Gehirn“ und „Mythos Übergewicht – Warum dicke Menschen länger leben“ eindrucksvoll mit falschen Ansichten und Vorurteilen zum Thema Übergewicht auf. Was er statt Diäten empfiehlt, ist eine Verhaltenstherapie, die hilft Stress und persönliche Belastungen abzubauen und nicht zuletzt auch die Selbstbeziehung stärkt, indem man sich mit seinem Körper und seinem Übergewicht wieder versöhnt. All dies bestärkt mich sehr in meiner Arbeit, bei der ich bereits seit 14 Jahren ein Verhaltenstraining zur Gewichtsreduktion anbiete, das genau diesem Ansatz entspricht.
Das ist eine sehr interessante Studie, und ich finde man sollte viel mehr in solche Richtung forschen, denn wenn man diese grundlegenden prinzipien versteht, wird man frei.
Hallo Elmar,
danke nochmal für deinen Rat erst die Antidepressiva auszuschleichen, anschließend die Pyschotherapie mitzumachen. Ich habe die Depressionen überstanden und meine Einstellung geändert. Ich schaue nur noch nach vorne und will mich freuen.
Ich nehme nur noch ein Medikament Serotonin und dies hat als Nebenwirkung Gewichtsreduktion. Ich habe in 3 Monaten 11 kg abgenommen und trage jetzt eine Konfektionsgröße kleiner Gr.42. Bin total happy und passe jetzt beim Essen auf.
Vielen Dank für Deine tollen Ratschläge zum Abnehmen.
Liebe Grüße
Elke Kaiser
Ich bedanke mich sehr für die tollen Ratschläge zum Abnehmen. Ich wiege jetzt 11 kg weniger, habe jetzt die Größe 42 und trage wieder Kleider und Röcke.
Aufmunternd sind die vielen Komplimente. Ich möchte noch weitere 10 kg abnehmen und bin sicher ich schaffe das :-))